Das Musikerviertel: Ein Stadtteil im Wandel
Im Herzen der Klever Südstadt liegt das Musikerviertel, begrenzt von Königsallee, Hoffmannallee, Lindenallee und Merowingerstraße. Einst ein ruhiges Wohngebiet, hat es in den letzten Jahren erhebliche demografische Veränderungen erlebt. Zwischen 2007 und 2017 stieg die Bevölkerungszahl um 4,1 %. Besonders auffällig ist der Anstieg des Anteils ausländischer Bewohner von 7 % auf 20 %, wobei Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene den größten Anteil ausmachen. Zudem beziehen 19 % der Bewohner Sozialleistungen, deutlich mehr als der städtische Durchschnitt von 10,9 %. Diese Entwicklungen stellen das Viertel vor neue Herausforderungen (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, 2024).
Das Projekt „Starkes Quartier!“: Eine Antwort auf die Herausforderungen
Um diesen Veränderungen zu begegnen, initiierte das Berufsbildungszentrum Kreis Kleve, Theodor-Brauer-Haus, im Jahr 2019 das Projekt „Starkes Quartier!“. Ziel ist es, die Integration und das Gemeinschaftsgefühl im Musikerviertel zu stärken. Das Beratungszentrum Moms, zentral im Viertel an der Ackerstraße 50-56 gelegen, dient dabei als Anlaufstelle für die Bewohner (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, 2024).
Die Gründer und ihre Vision
Das Berufsbildungszentrum Kreis Kleve, Theodor-Brauer-Haus, ist eine etablierte Bildungseinrichtung mit dem Schwerpunkt auf beruflicher und sozialer Integration. Mit „Starkes Quartier!“ verfolgt es das Ziel, die Lebensqualität im Musikerviertel zu verbessern und den sozialen Zusammenhalt zu fördern (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, 2024).
Konkrete Maßnahmen für ein lebendiges Quartier
Das Projekt setzt auf verschiedene Bausteine, um die Bewohner zu unterstützen und zu vernetzen:
- Einzelfallhilfe: Individuelle Beratung und Unterstützung für Bewohner in persönlichen oder beruflichen Fragen.
- Hausaufgabenhilfe für Grundschulkinder: Förderung von Bildung und Chancengleichheit durch gezielte Unterstützung.
- Sprachkurse für Frauen: Verbesserung der Deutschkenntnisse zur Förderung der Integration und Selbstständigkeit.
- Freizeitpädagogische Angebote: Schaffung von Freizeitmöglichkeiten zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls.
- Ausbildung und Einsatz von Lotsen: Schulung von Bewohnern zu Ansprechpartnern, die anderen im Viertel beratend zur Seite stehen.
Eine Sozialpädagogin in Vollzeit koordiniert diese Angebote und arbeitet eng mit anderen Projekten wie „Jugend Stärken im Quartier“ zusammen (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, 2024).
Erfolgreiche Umsetzungen: Geschichten aus dem Quartier
Die Wirkung des Projekts zeigt sich in zahlreichen Erfolgsgeschichten. Ein Beispiel ist die Einführung des Lotsensystems, bei dem Bewohner zu Vertrauenspersonen ausgebildet wurden. Diese Lotsen unterstützen ihre Nachbarn bei alltäglichen Herausforderungen und fördern so den Zusammenhalt im Viertel (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, 2024).
Ein weiteres Highlight ist die Hausaufgabenhilfe, die nicht nur die schulischen Leistungen der Kinder verbessert hat, sondern auch das Vertrauen der Eltern in das Bildungssystem stärkte (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, 2024).
Zusammenarbeit und Vernetzung: Gemeinsam für ein starkes Quartier
Der Erfolg des Projekts basiert auf der engen Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren. Partner wie das Jugendamt der Stadt Kleve, das Klever Kindernetzwerk und lokale Grundschulen tragen maßgeblich zur Umsetzung der Maßnahmen bei (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, 2024).
Ein Beispiel für gelungene Kooperation ist die Zusammenarbeit mit dem „Theater im Fluss“, das kreative Angebote für Kinder und Jugendliche im Viertel realisiert (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, 2024).
Ein Quartier auf dem Weg in eine starke Zukunft
Das Projekt „Starkes Quartier!“ zeigt, wie durch gezielte Maßnahmen und die Einbindung der Bewohner ein Stadtteil positiv verändert werden kann. Die Mischung aus individueller Unterstützung, Gemeinschaftsangeboten und der Ausbildung von Lotsen stärkt das Musikerviertel nachhaltig. Die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und der Blick auf erfolgreiche Projekte in anderen Städten bieten wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Quartiers.
Quellen
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Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (2024) Zusammen im Quartier – Projekte im Kreis Kleve. Verfügbar unter: https://www.mags.nrw/zusammen-im-quartier-projekte-in-kleve (Zugriff am 18. März 2025).
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Stadt Duisburg (2024) Stark im Norden – QM Alt-Hamborn und Marxloh. Verfügbar unter: https://du-starkimnorden.de/wordpress/ (Zugriff am 18. März 2025).
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Verein Papillon (2024) Quartiermacher – Papillon. Verfügbar unter: https://vereinpapillon.de/quartiermacher/ (Zugriff am 18. März 2025).
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Stadt Kleve (2024) Quartiersmanagement | Stadt Kleve. Verfügbar unter: https://www.kleve.de/de/stadt-kleve/service/soziales/quartiersmanagement (Zugriff am 18. März 2025).
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