Teenah: Wie ein soziales Unternehmen die Modebranche revolutioniert und das Leben von Frauen verändert

In einer Welt, in der soziale Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg immer mehr miteinander verknüpft werden, gibt es Unternehmen, die nicht nur nach Gewinn streben, sondern auch nach gesellschaftlicher Veränderung. Teenah ist eines dieser Unternehmen. Mit dem klaren Ziel, benachteiligte Gemeinschaften und Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren, hat Teenah eine innovative und nachhaltige Methode entwickelt, um Frauen zu stärken und gleichzeitig die Modeindustrie umweltfreundlicher und sozial verantwortlicher zu gestalten.

Ein gesellschaftliches Problem: Die Integration von Flüchtlingen und benachteiligten Gemeinschaften

Die Integration von Flüchtlingen und benachteiligten Gemeinschaften in den Arbeitsmarkt stellt in vielen Ländern ein drängendes Problem dar. Diese Gruppen kämpfen häufig mit verschiedenen Hürden, wie Sprachbarrieren, fehlenden Qualifikationen oder Diskriminierung. In Österreich, wie in vielen anderen europäischen Ländern, ist der Zugang zum Arbeitsmarkt für diese Menschen alles andere als einfach. Flüchtlinge und Migrantinnen sind besonders betroffen, da sie nicht nur die Herausforderung der Integration in eine neue Gesellschaft bewältigen müssen, sondern auch mit der Schwierigkeit kämpfen, einen Arbeitsplatz zu finden, der ihren Fähigkeiten und ihrer Lebenssituation entspricht.

Die wirtschaftliche Benachteiligung dieser Gruppen führt nicht nur zu Armut, sondern verstärkt auch soziale Ungleichheiten. Frauen sind hier besonders gefährdet: In vielen Kulturkreisen sind sie aufgrund traditioneller Geschlechterrollen noch stärker benachteiligt, was ihre Teilnahme am Arbeitsmarkt erschwert. Gleichzeitig sind sie oft auch die Hauptverantwortlichen für die Betreuung von Kindern oder anderen Familienangehörigen. Diese ungünstige Ausgangslage verhindert nicht nur die individuelle Entwicklung der Frauen, sondern auch die gesellschaftliche und wirtschaftliche Partizipation von Migrantinnen und Geflüchteten.

Teenah: Ein Unternehmen mit sozialer Verantwortung

Teenah ist ein Unternehmen, das mit dem Ziel gegründet wurde, diese gesellschaftlichen Missstände anzugehen. Es handelt sich um ein Sozialunternehmen, das auf nachhaltige Mode setzt und dabei benachteiligte Frauen – vor allem Flüchtlinge und Migrantinnen – in den Arbeitsmarkt integriert. Die Gründerin von Teenah, Agnes Aistleitner, kommt aus Österreich und hat das Unternehmen 2017 ins Leben gerufen. Ihr Ziel war es, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das den Bedürfnissen von Frauen, die durch Flucht oder Armut in eine benachteiligte Situation geraten sind, gerecht wird. Dabei wollte sie nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch die sozialen Fähigkeiten und das Selbstbewusstsein der Frauen fördern, damit diese langfristig ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben führen können.

Teenah hat sich auf die Herstellung von Taschen spezialisiert – ein Produkt, das in der Modebranche stark gefragt ist und eine Vielzahl von Designmöglichkeiten bietet. Doch das Besondere an Teenah ist nicht nur das Produkt, sondern der gesamte Produktionsprozess. Frauen aus sozial schwachen Gemeinschaften und Flüchtlingshintergrund werden in den gesamten Herstellungsprozess integriert: von der Materialbeschaffung über das Design bis hin zur Produktion der Taschen. So entstehen nicht nur schöne und nachhaltige Produkte, sondern auch wertvolle Arbeitsplätze, die den Frauen Perspektiven und ein neues Lebensgefühl geben.

Die Taschen von Teenah sind nicht nur funktional und modisch, sondern auch umweltfreundlich produziert. Das Unternehmen setzt auf ressourcenschonende Materialien und eine faire Produktion, die den höchsten ethischen Standards entspricht. Mit dieser nachhaltigen Produktion trägt Teenah aktiv zur Reduzierung von Abfall und zur Förderung einer umweltbewussten Lebensweise bei. Doch die wahre Stärke von Teenah liegt in seiner sozialen Wirkung.

Die Gründerin und die Vision von Teenah

Agnes Aistleitner hat mit Teenah eine Brücke zwischen Mode und sozialer Verantwortung geschlagen. Sie ist nicht nur Unternehmerin, sondern auch eine engagierte Verfechterin der Rechte von Flüchtlingen und Migrantinnen. Ihre Arbeit basiert auf jahrelanger Erfahrung in der Modeindustrie, sowie einem fundierten Hintergrund im Bereich Recht und Netzwerken. Diese Kombination aus rechtlichem Wissen und einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse benachteiligter Gemeinschaften ermöglichte es ihr, ein Unternehmen zu gründen, das auf sozialen Mehrwert und Nachhaltigkeit setzt.

Teenah ist heute eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine verantwortungsvolle Produktion zu gewährleisten und gleichzeitig Frauen aus prekären Lebensverhältnissen eine echte Chance zu geben. Das Unternehmen hat sich mittlerweile als Vorreiter im Bereich soziale Mode etabliert und arbeitet mit verschiedenen Partnern aus der Modeindustrie sowie sozialen Organisationen zusammen, um seine Wirkung weiter zu verstärken.

Mit einer überschaubaren, aber stetig wachsenden Mitarbeiterzahl hat Teenah seit seiner Gründung über 100 Frauen beschäftigt, die nun in den Bereichen Design, Produktion und Verwaltung tätig sind. Diese Frauen kommen aus verschiedenen Ländern, darunter Afghanistan, Syrien und Somalia, und haben eine Vielzahl von Hintergrundgeschichten. Was sie jedoch alle verbindet, ist der Wunsch nach einem besseren Leben und einer besseren Zukunft für sich und ihre Familien.

Der Erfolg von Teenah: Ein Beispiel für soziale Innovation

Das Konzept von Teenah hat nicht nur das Leben vieler Frauen verändert, sondern auch eine Bewegung innerhalb der Modebranche angestoßen. Inzwischen hat das Unternehmen mehrere Auszeichnungen für seine innovative Geschäftsidee erhalten und ist ein Beispiel für erfolgreiche soziale Unternehmen, die durch die Kombination von wirtschaftlichem Erfolg und sozialer Verantwortung einen echten Unterschied machen. Teenah ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass es möglich ist, soziale Probleme anzugehen und gleichzeitig ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufzubauen.

Ein Beispiel für den Erfolg des Unternehmens ist die Zusammenarbeit mit internationalen Marken, die Teenah-Taschen in ihre Kollektionen integriert haben. Diese Kooperationen haben nicht nur die Bekanntheit des Unternehmens gesteigert, sondern auch den Frauen, die für Teenah arbeiten, die Möglichkeit gegeben, ihre Arbeiten einem globalen Publikum zu präsentieren.

Ein weiteres erfolgreiches Projekt von Teenah ist die Partnerschaft mit verschiedenen Ausbildungsstätten und sozialen Organisationen, die es den Frauen ermöglichen, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sich auf eine nachhaltige berufliche Zukunft vorzubereiten. So wird Teenah nicht nur zu einem Ort der Arbeit, sondern auch zu einem Ort des Lernens und der Weiterentwicklung.

Die positive Wirkung von Teenah auf die betroffenen Frauen ist nicht nur messbar, sondern auch spürbar. Eine Vielzahl von Frauen konnte durch die Arbeit bei Teenah ein eigenes Einkommen erzielen und damit ihre Familien finanziell unterstützen. Gleichzeitig konnten sie ihre Selbstständigkeit und ihre persönlichen Fähigkeiten stärken, was einen direkten Einfluss auf ihr Wohlbefinden und ihre Integration in die Gesellschaft hatte.

Teenah und die Ziele der Nachhaltigkeit

Ein wichtiger Aspekt von Teenah ist die Ausrichtung des Unternehmens auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), die von den Vereinten Nationen definiert wurden. Teenah trägt aktiv zu mehreren dieser Ziele bei, insbesondere zu „Kein Armut“ (SDG 1), „Geschlechtergleichheit“ (SDG 5), „Anständige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ (SDG 8), „Weniger Ungleichheit“ (SDG 10), „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ (SDG 11) und „Verantwortungsbewusster Konsum und Produktion“ (SDG 12). Diese Ausrichtung auf nachhaltige Entwicklung ist nicht nur eine Marketingstrategie, sondern ein zentrales Anliegen des Unternehmens, das es als Teil seiner sozialen Verantwortung versteht, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.

Fazit: Ein Modell für die Zukunft

Teenah zeigt, dass es möglich ist, ein erfolgreiches Unternehmen zu führen, das nicht nur auf Gewinnmaximierung setzt, sondern auch soziale und ökologische Verantwortung übernimmt. Das Unternehmen hat es verstanden, die Bedürfnisse von benachteiligten Frauen zu erkennen und eine Lösung zu bieten, die nicht nur ihnen, sondern der Gesellschaft insgesamt zugutekommt. Die Erfolge von Teenah sind ein Beweis dafür, dass soziale Unternehmen eine wichtige Rolle in der modernen Wirtschaft spielen können und dass es möglich ist, durch Innovation und Verantwortung echte Veränderungen zu bewirken.

Quellen:

Aistleitner, A. (2025). „Teenah: Social Manufacturing for a Better Future“. Available at: https://www.teenah.at

United Nations. (2015). „Sustainable Development Goals“. Available at: https://www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable-consumption-production/

Fair Wear Foundation. (2025). „Social Responsibility in Fashion“. Available at: https://www.fairwear.org

European Commission. (2024). „Gender Equality and Refugee Integration“. Available at: https://ec.europa.eu/info/policies/justice-and-fundamental-rights/equality/gender-equality_en

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