Die Wildtierpflegestation Koblenz e.V.: Ein Zuhause für die Wilden

Wenn Wildtiere in Not geraten

In unserer zunehmend urbanisierten Welt geraten Wildtiere immer häufiger in Bedrängnis. Sei es durch den Verlust ihres natürlichen Lebensraums, Unfälle im Straßenverkehr oder unbedachte menschliche Eingriffe – die Herausforderungen für heimische Wildtiere sind vielfältig. Besonders Jungtiere, die ihre Eltern verlieren, oder verletzte Tiere benötigen dringend fachkundige Hilfe, um zu überleben und in die Freiheit zurückkehren zu können.

Mitten im Herzen von Rheinland-Pfalz, in Plaidt nahe Koblenz, entstand aus dieser Notwendigkeit heraus die Wildtierpflegestation Koblenz e.V. Gegründet wurde sie von Julia und Ursula Bravetti, die ihre Leidenschaft für den Tierschutz zum Lebensinhalt gemacht haben. Was als persönliche Initiative begann, wuchs schnell zu einem eingetragenen Verein heran, der sich ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement und Spenden finanziert. Ohne staatliche Förderung stemmen die Bravettis und ihr Team die immense Aufgabe, jährlich rund 600 Wildtiere aufzunehmen, zu pflegen und wieder auszuwildern.

Die Arbeit in der Wildtierpflegestation Koblenz e.V. ist mehr als nur ein Hobby – sie ist eine Berufung. Julia Bravetti, die gemeinsam mit ihrer Frau Ursula die Station leitet, hat sogar ein Studium zur Natur- und Umweltpädagogin absolviert. Dieses Wissen teilt sie nicht nur mit ihrem Team, sondern bringt es auch in Schulen und Kindergärten ein, um bereits den Jüngsten den respektvollen Umgang mit der Natur nahezubringen. Diese Bildungsarbeit ist ein zentraler Bestandteil des Vereins, denn nur durch Aufklärung kann langfristig ein Bewusstsein für den Schutz unserer heimischen Tierwelt geschaffen werden.

Erfolgsgeschichten aus der Station

Hinter den Mauern der Wildtierpflegestation Koblenz e.V. verbergen sich zahlreiche Geschichten von Hoffnung und Genesung. So wurde beispielsweise ein verwaistes Rehkitz aufgenommen, das orientierungslos am Straßenrand gefunden wurde. Mit viel Fürsorge und fachkundiger Pflege wuchs es heran und konnte nach einigen Monaten wieder in die Freiheit entlassen werden. Solche Erfolgsgeschichten sind es, die das Team antreiben und die Bedeutung ihrer Arbeit unterstreichen.

Trotz aller Erfolge steht die Wildtierpflegestation Koblenz e.V. vor kontinuierlichen Herausforderungen. Die finanzielle Belastung ist enorm, da monatlich mindestens 1.500 Euro für Futter, medizinische Versorgung und Unterhalt der Einrichtungen benötigt werden. Ohne staatliche Unterstützung ist der Verein auf Spenden und ehrenamtliche Helfer angewiesen. Doch der unermüdliche Einsatz des Teams und die Unterstützung aus der Bevölkerung zeigen, dass gemeinschaftliches Engagement Großes bewirken kann.

Die Arbeit der Wildtierpflegestation Koblenz e.V. zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, Verantwortung für unsere heimische Tierwelt zu übernehmen. Jeder kann einen Beitrag leisten – sei es durch finanzielle Unterstützung, ehrenamtliche Mitarbeit oder einfach durch einen bewussteren Umgang mit der Natur. Denn nur gemeinsam können wir sicherstellen, dass auch zukünftige Generationen in einer Welt leben, in der Wildtiere ihren Platz haben.

Quellen:

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