Digitalisierung von Heizanlagen: Wie Green Fusion die Wärmewende vorantreibt

Das Problem: Energieverschwendung in deutschen Heizungskellern

In deutschen Heizungskellern schlummert ein enormes Potenzial zur Energieeinsparung. Viele Heizungsanlagen, insbesondere in Mehrfamilienhäusern, arbeiten ineffizient. Häufig sind sie nicht optimal eingestellt, laufen auf veralteten Werkseinstellungen oder werden manuell falsch bedient. Diese Ineffizienzen führen zu erhöhtem Energieverbrauch, unnötigen Kosten und einem übermäßigen Ausstoß von CO₂.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) könnten durch eine bessere Abstimmung der Heizsysteme in Deutschland jährlich mehrere Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden (Fraunhofer ISE, 2023). Die EU-Klimaziele sowie steigende Energiepreise setzen Wohnungsunternehmen und Eigentümer zunehmend unter Druck, effizientere Lösungen zu finden.

Die Lösung: Green Fusion digitalisiert alte Heizanlagen

Hier setzt das Berliner Startup Green Fusion an. Gegründet wurde es von Matteo Zappulla, Simon Wagenknecht, Nina Germanus, Paul Hock und Thomas Filkorn. Ihr Ziel: Heizungsanlagen mit digitaler Intelligenz ausstatten, um den Energieverbrauch zu optimieren.

Das Unternehmen wurde als GmbH gegründet und hat seinen Hauptsitz in Berlin. Es bietet eine cloudbasierte Softwarelösung an, die Heizungs- und Energiesysteme in Gebäuden überwacht, analysiert und automatisch steuert. Durch den Einsatz dieser Technologie können im Durchschnitt 16 Prozent der Heizkosten eingespart werden (Green Fusion, 2024). Dies geschieht, indem Verbrauchsdaten in Echtzeit erfasst und Heizungsparameter automatisch angepasst werden.

Dass das Konzept funktioniert, zeigt das Vertrauen von Investoren: Green Fusion konnte sich in einer Finanzierungsrunde 12 Millionen Euro sichern, um seine Technologie weiterzuentwickeln (Business Insider, 2024).

Erfolgreiche Implementierung: Praxisbeispiele aus der Wohnungswirtschaft

Die Praxis zeigt, dass die Technologie von Green Fusion bereits erfolgreich in der Wohnungswirtschaft eingesetzt wird. Ein Beispiel ist die Rheinwohnungsbau GmbH, die mit der KI-gestützten Software von Green Fusion plant, den CO₂-Ausstoß ihrer Heizungsanlagen um durchschnittlich 16 Prozent zu senken (Green Fusion, 2024).

Ein weiteres Beispiel ist die Kooperation mit Viessmann Climate Solutions, einem der führenden Anbieter von Heiz- und Klimalösungen. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen die Digitalisierung von Heizungsanlagen in der Wohnungswirtschaft vorantreiben, um Energieverbrauch, Kosten und CO₂-Emissionen effektiv zu reduzieren (Viessmann, 2024).

Eine der größten Herausforderungen beim Betrieb von Heizsystemen ist, dass die Anlagen oft veraltet und nicht mit modernen Überwachungstechnologien ausgestattet sind. Green Fusion ermöglicht es, diese alten Systeme nachträglich mit digitalen Schnittstellen aufzurüsten, sodass sie mit einer intelligenten Software verbunden werden können.

Energieeinsparung in Zahlen: Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Pilotprojekt mit einem großen Wohnungsunternehmen in Deutschland zeigt die Wirkung der Technologie eindrucksvoll:

  • Vor der Implementierung von Green Fusion hatte das Wohngebäude eine durchschnittliche Heizkostenabrechnung von 120.000 Euro pro Jahr.
  • Nach der Installation der KI-basierten Software sank der Energieverbrauch innerhalb eines Jahres um 16 Prozent.
  • Die Heizkosten wurden dadurch um 19.200 Euro jährlich reduziert.
  • Gleichzeitig konnte der CO₂-Ausstoß um 42 Tonnen pro Jahr gesenkt werden (Green Fusion, 2024).

Ein Blick in die Zukunft: Die Vision von Green Fusion

Green Fusion hat sich das Ziel gesetzt, die Wärmewende in Deutschland entscheidend mitzugestalten. Die Gründer sind überzeugt, dass durch die Digitalisierung von Heizungsanlagen nicht nur bestehende Systeme effizienter betrieben, sondern auch der Übergang zu regenerativen Energiesystemen erleichtert wird.

Das Unternehmen plant, bis Ende 2025 den Betrieb von 3.000 Heizungsanlagen zu optimieren und entwickelt parallel Strategien, um erneuerbare Energiequellen besser in bestehende Heizsysteme zu integrieren (Green Fusion, 2024). So könnte die Software beispielsweise den Verbrauch mit Solaranlagen, Wärmepumpen oder Fernwärmesystemen abstimmen, um den maximalen Nutzen aus regenerativen Energiequellen zu ziehen.

Die Investitionen in digitale Heizsysteme haben dabei nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile:

  • Wohnungsunternehmen sparen Betriebskosten durch einen effizienteren Energieeinsatz.
  • Mieter profitieren von niedrigeren Heizkosten.
  • CO₂-Emissionen werden reduziert, was den Klimazielen der Bundesregierung zugutekommt.

Ein Schritt in Richtung nachhaltiger Energiezukunft

Die Digitalisierung des Heizungskellers ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft. Green Fusion zeigt, wie durch den Einsatz von KI und modernen Softwarelösungen erhebliche Einsparungen bei Energieverbrauch und CO₂-Emissionen erzielt werden können.

Angesichts der aktuellen Klimaziele und steigender Energiekosten bietet diese Technologie nicht nur ökonomische Vorteile, sondern leistet auch einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz.


Quellenangaben (Harvard-Zitation)

 

 

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