Bio in Kitas – es geht! Augsburgs Kitas setzen auf Bio

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Die Herausforderung: Gesunde Ernährung in Kitas

Das Thema „Bio in Kitas“ gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für gesunde und nachhaltige Ernährung stetig gestiegen. Insbesondere in Kindertagesstätten (Kitas) wird verstärkt diskutiert, wie man Kindern von klein auf eine ausgewogene und umweltfreundliche Ernährung vermitteln kann. Dabei steht die Integration von Bio-Lebensmitteln in den Kita-Alltag oft vor erheblichen Hürden. Begrenzte Budgets, unzureichende Infrastruktur und fehlende Kenntnisse über die Beschaffung und Verarbeitung von Bio-Produkten sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Kitas stellen müssen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, initiierte das Amt für Kindertagesbetreuung der Stadt Augsburg das Projekt „Bio in Kitas – es geht!“. Ziel war es, den Anteil biologisch erzeugter Lebensmittel in den städtischen Kitas signifikant zu erhöhen und somit einen Beitrag zur gesunden Ernährung der Kinder sowie zum Umweltschutz zu leisten.

Entstehung und Struktur des Projekts

Bereits 2007 fasste der Augsburger Stadtrat den Beschluss „Gesunde Ernährung – Biostadt Augsburg“, der unter anderem vorsah, den Bio-Anteil in städtischen Kindertageseinrichtungen auf 30 % zu erhöhen. 2021 wurde dieses Ziel auf 40 % angehoben. Verantwortlich für die Umsetzung ist das Amt für Kindertagesbetreuung der Stadt Augsburg, das als kommunale Behörde die Trägerschaft über 53 Kitas innehat. Die Initiative wurde in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Biostadt Augsburg entwickelt, die im Büro für Nachhaltigkeit der Stadt angesiedelt ist und sich für die Förderung von Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen einsetzt.

Von der Vision zur Realität: Bio in Kitas – es geht!

Steigerung des Bio-Anteils

Durch gezielte Maßnahmen konnte der Bio-Anteil in den städtischen Kitas deutlich gesteigert werden. Während 2015 der durchschnittliche Bio-Anteil bei lediglich 10 % lag, erreichte er 2024 beeindruckende 65 %. Einige Einrichtungen übertrafen dieses Ziel sogar: Die Kita Hermann-Köhl-Straße beispielsweise erzielte einen Bio-Anteil von über 90 % und wurde dafür mit einer goldenen Plakette ausgezeichnet. Weitere Kitas, wie die Einrichtungen in der Remshartgässchen, Schönbachstraße, Zollernstraße und Zugspitzstraße, erreichten Bio-Anteile zwischen 50 % und 89 % und erhielten silberne Plaketten. Diese Auszeichnungen wurden von der zweiten Bürgermeisterin, Martina Wild, feierlich überreicht. (Stadt Augsburg, 2024)

Umstellung auf Frischküchen

Ein zentraler Baustein des Projekts war die schrittweise Umstellung von Misch- auf Frischküchen. Durch den vermehrten Einsatz frischer, regionaler und biologischer Zutaten konnte nicht nur die Qualität der Mahlzeiten verbessert, sondern auch der Bio-Anteil erhöht werden. So wurde beispielsweise in der Kita Dr.-Dürrwanger-Straße 1 im Jahr 2023 erfolgreich auf Frischküche umgestellt. Die Hauswirtschaftsleitung betonte dabei die Bedeutung einer frischen und gesunden Ernährung für die Kinder. (Stadt Augsburg, 2023)

Schulungen und Vernetzung

Um die Mitarbeitenden in den Kitas für die Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln zu sensibilisieren und zu schulen, wurden regelmäßige Fortbildungen und Workshops angeboten. Zudem etablierte sich ein „Bio-Köche-Stammtisch“, der als Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Best Practices dient. Diese Maßnahmen trugen maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für nachhaltige Ernährung zu stärken und praktische Umsetzungshilfen zu bieten. (Bio in Kitas Augsburg, 2018)

Erfolgsfaktoren und Herausforderungen

Budgetneutrale Umsetzung

Ein bemerkenswerter Aspekt des Projekts ist die Tatsache, dass die Steigerung des Bio-Anteils ohne Erhöhung des Budgets realisiert wurde. Durch eine optimierte Speiseplangestaltung, den verstärkten Einsatz saisonaler und regionaler Produkte sowie die Reduktion von Fleischanteilen konnten Kosten eingespart und gleichzeitig die Qualität der Mahlzeiten erhöht werden. (Lifeguide Augsburg, 2023)

Zusammenarbeit und Engagement

Der Erfolg des Projekts ist maßgeblich dem Engagement aller Beteiligten zu verdanken. Von der Stadtverwaltung über die Kita-Leitungen bis hin zu den Küchenkräften zogen alle an einem Strang. Die enge Zusammenarbeit mit lokalen Bio-Lieferanten und die Unterstützung durch die Fachstelle Biostadt Augsburg spielten ebenfalls eine entscheidende Rolle.

Herausforderungen

Trotz der Erfolge gab es auch Herausforderungen zu bewältigen. Die Umstellung auf Bio-Produkte erforderte Anpassungen in der Logistik und Beschaffung. Zudem mussten die Mitarbeitenden in den Kitas für die Verarbeitung neuer Produkte geschult werden. Durch kontinuierliche Schulungen und den Austausch im „Bio-Köche-Stammtisch“ konnten diese Hürden jedoch erfolgreich gemeistert werden.

Ausblick: Nachhaltigkeit als Leitmotiv

Das Projekt „Bio in Kitas – es geht!“ zeigt eindrucksvoll, dass die Integration von Bio-Lebensmitteln in die Kita-Verpflegung nicht nur möglich, sondern auch nachhaltig umsetzbar ist. Die Stadt Augsburg plant, den Bio-Anteil in den kommenden Jahren weiter zu steigern und das Konzept auf weitere öffentliche Einrichtungen auszuweiten. Zudem sollen die gewonnenen Erkenntnisse und Best Practices mit anderen Kommunen geteilt werden, um eine flächendeckende Verbesserung der Kita-Verpflegung in Deutschland zu fördern.

Fazit

Augsburgs Initiative zur Einführung von Bio-Lebensmitteln in städtischen Kitas setzt Maßstäbe für eine gesunde und nachhaltige Ernährung von Kindern. Durch engagiertes Handeln, kreative Lösungen und die Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte ein Vorzeigeprojekt realisiert werden, das zeigt: Bio in Kitas – es geht!

Quellenangaben

 

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