Anpfiff fürs Klima: Wie Fußballfans den Klimaschutz ins Stadion bringen

Anpfiff fürs Klima – Wie kann beim Fussball gespart werden?

Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur ein abstraktes Zukunftsszenario, sondern beeinflusst bereits heute zahlreiche Lebensbereiche – auch den Fußball. Steigende Temperaturen, häufigere Extremwetterereignisse und veränderte Niederschlagsmuster stellen den Spielbetrieb vor neue Herausforderungen. So können Hitzewellen die Gesundheit von Spielern und Zuschauern gefährden, während Starkregen zu Spielabsagen aufgrund unbespielbarer Plätze führt. Zudem tragen Großveranstaltungen wie Fußballspiele durch Energieverbrauch, Abfallproduktion und Verkehrsaufkommen erheblich zum CO₂-Ausstoß bei. Angesichts der enormen Reichweite und Popularität des Fußballs liegt es nahe, dieses Potenzial für den Klimaschutz zu nutzen und sowohl Vereine als auch Fans für nachhaltige Praktiken zu sensibilisieren.

„Anpfiff fürs Klima“ – Ein Projekt mit Weitblick

Vor diesem Hintergrund wurde das Bildungsprojekt „Anpfiff fürs Klima“ ins Leben gerufen. Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), zielt es darauf ab, Fußballfans – insbesondere die jüngere Generation – zu befähigen, die Klimafreundlichkeit von Stadien und Vereinsstrukturen zu bewerten und aktiv zu verbessern. Die Initiatoren des Projekts sind die Siegmund: Space & Education gGmbH (S:SE) und die Koordinationsstelle Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend e.V. (KOS). Beide Organisationen bringen ihre Expertise in den Bereichen Bildung, Umwelt und Fanarbeit ein, um gemeinsam nachhaltige Veränderungen im Fußballumfeld zu fördern.

Die Siegmund: Space & Education gGmbH ist eine gemeinnützige Organisation, die sich auf Bildungsprojekte mit Schwerpunkt Umwelt und Nachhaltigkeit spezialisiert hat. Die Koordinationsstelle Fanprojekte, gegründet 1993, unterstützt und vernetzt deutschlandweit 70 sozialpädagogische Fanprojekte und fördert den Austausch zwischen Fans, Vereinen und Institutionen. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, das Bewusstsein für Klimaschutz im Fußball zu stärken und praktische Handlungskompetenzen zu vermitteln.

Von der Idee zur Umsetzung: Workshops und die Klima-Meister-App

Ein zentrales Element von „Anpfiff fürs Klima“ sind interaktive Workshops, die Fans die Möglichkeit bieten, sich über klimafreundliche Maßnahmen im Stadion auszutauschen und eigene Ideen zu entwickeln. In diesen Workshops diskutieren die Teilnehmer, wie ein nachhaltiges Stadionerlebnis im Jahr 2040 aussehen könnte und welche Schritte notwendig sind, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei werden Themen wie Energieeffizienz, Abfallvermeidung, nachhaltige Mobilität und klimafreundliche Verpflegung behandelt.

Ergänzend dazu wurde die Klima-Meister-App entwickelt, mit der Fans die Klimafreundlichkeit ihres Lieblingsvereins und Stadions bewerten können. Die App ermöglicht es, verschiedene Aspekte wie Energieverbrauch, Abfallmanagement und Verkehrsanbindung zu analysieren und zu vergleichen. Durch das Sammeln und Auswerten dieser Daten entsteht ein Ranking, das den „Klima-Meister“ unter den Vereinen kürt. Dieses spielerische Element motiviert Fans und Vereine gleichermaßen, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen und voneinander zu lernen.

Erfolgreiche Beispiele: Wenn Vereine und Fans gemeinsam handeln

Die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen im Fußball ist keine theoretische Übung, sondern findet bereits in der Praxis statt. Ein bemerkenswertes Beispiel liefert der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der bei Pokalendspielen in Köln und Berlin diverse Maßnahmen ergreift, um die CO₂-Bilanz der Events positiv zu beeinflussen. Dazu zählen unter anderem die Förderung umweltfreundlicher Anreisemöglichkeiten für Fans, der Einsatz von Mehrwegbechern und die Nutzung erneuerbarer Energien für die Stadioninfrastruktur. Diese Initiativen zeigen, dass nachhaltige Großveranstaltungen möglich sind und setzen Maßstäbe für andere Vereine und Veranstalter.

Ein weiteres Beispiel ist die Stadt Hamburg, die im Jahr 2024 bereits 28 Starkregenereignisse verzeichnete und daraufhin eine Informationskampagne zum Schutz vor Extremwetterereignissen startete. Unter dem Motto „Werde wetterwach!“ werden Bürger über verschiedene Kanäle umfassend über den Umgang mit Starkregen, Hochwasser, Hitze, Dürre und Sturm informiert. Diese Initiative von Anpfiff fürs Klima verdeutlicht, wie wichtig es ist, sowohl auf kommunaler Ebene als auch im Sportumfeld präventive Maßnahmen zu ergreifen, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen.

Ein Aufruf zum Mitmachen

„Anpfiff fürs Klima“ bietet Fußballfans die einzigartige Gelegenheit, aktiv zum Klimaschutz beizutragen und ihren Verein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen. Ob durch die Teilnahme an Workshops, die Nutzung der Klima-Meister-App oder das Einbringen eigener Ideen – jeder Beitrag zählt. Gemeinsam können Fans und Vereine den Fußball klimafreundlicher gestalten und somit einen wichtigen Beitrag für die Zukunft leisten.

Weitere Informationen zum Projekt, zur Teilnahme an Workshops und zur Nutzung der Klima-Meister-App finden Sie auf der offiziellen Website von „Anpfiff fürs Klima“ unter https://anpfiff-fuers-klima.de/.

Quellenangaben

 

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