Früh übt sich: Wie Papilio Kinder stark für die Zukunft macht

In einer Welt, die zunehmend von sozialen Herausforderungen geprägt ist, wird die Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen bei Kindern immer wichtiger. Frühkindliche Verhaltensauffälligkeiten können später zu ernsthaften Problemen wie Sucht und Gewalt führen. Hier setzt die Papilio gemeinnützige GmbH an, die mit wissenschaftlich fundierten Präventionsprogrammen in Krippen, Kitas und Grundschulen tätig ist.

Das Problem: Frühe Verhaltensauffälligkeiten und ihre Folgen

Kinder entwickeln in den ersten Lebensjahren grundlegende soziale und emotionale Fähigkeiten. Fehlen diese Kompetenzen, kann dies zu Verhaltensauffälligkeiten wie Aggressivität oder sozialem Rückzug führen. Langfristig erhöhen solche Auffälligkeiten das Risiko für Suchtverhalten und Gewalt im Jugend- und Erwachsenenalter. Studien belegen, dass frühe Prävention entscheidend ist, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Investitionen in frühkindliche Bildung und Präventionsprogramme zahlen sich aus – nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes.

Die Lösung: Papilio – Prävention von Anfang an

Papilio wurde 2003 als Projekt des gemeinnützigen beta Instituts entwickelt und 2010 als eigenständiges Sozialunternehmen gegründet. Seit 2019 firmiert es als gemeinnützige GmbH mit Sitz in Augsburg. Das Unternehmen beschäftigt heute 15 Mitarbeitende und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die sozial-emotionale Kompetenz von Kindern im Alter von null bis neun Jahren zu fördern.

Die Arbeit von Papilio basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz: Kinder, Erzieher*innen und Eltern werden gleichermaßen einbezogen. So entsteht ein Umfeld, in dem Kinder ihre sozialen Fähigkeiten auf natürliche Weise entwickeln können. Wissenschaftliche Evaluationen sichern die Qualität der Programme und sorgen dafür, dass sie stetig verbessert werden.

Die Programme von Papilio

  1. Papilio-U3: Dieses Programm richtet sich an Kinder unter drei Jahren in Krippen. Es zielt darauf ab, dass sich die Kleinkinder in der Kita wohlfühlen und eine sichere Bindung zu den Erzieher*innen aufbauen. Auch die Eltern werden aktiv in den Prozess einbezogen, um eine ganzheitliche Förderung zu gewährleisten.
  2. Papilio-3bis6: Für Kinder im Kindergartenalter entwickelt, fördert dieses Programm die sozial-emotionalen Kompetenzen und reduziert erste Verhaltensauffälligkeiten. Es integriert sich nahtlos in den Kita-Alltag und unterstützt sowohl Erzieher*innen als auch Eltern.
  3. Papilio-6bis9: Dieses Programm richtet sich an Grundschulkinder und fokussiert auf soziales Lernen sowie die Freude am Schulbesuch. Nach einer erfolgreichen Pilotstudie ist eine größere Studie in Planung, um die Wirksamkeit weiter zu evaluieren.

Die Entstehung und Entwicklung von Papilio

Die Idee zu Papilio entstand aus der Erkenntnis, dass frühe Prävention entscheidend ist, um späteren Verhaltensproblemen vorzubeugen. Unter der Leitung von Heidrun Mayer wurde das erste Programm entwickelt und wissenschaftlich evaluiert. Nach ihrem plötzlichen Tod im Jahr 2016 übernahm Heidi Scheer die Geschäftsführung und führte das Unternehmen erfolgreich weiter. In ihrer Amtszeit wurde Papilio vom Kindergarten-Programm zu einem umfassenden Ansatz für Kinder von null bis neun Jahren weiterentwickelt.

Im Oktober 2023 übernahmen Dr. Charlotte Peter und Katharina Hepke die Geschäftsführung. Beide bringen umfangreiche Erfahrung aus Wissenschaft und Praxis mit und setzen sich dafür ein, dass Kitas und Schulen zu Orten werden, an denen alle Kinder gleiche Chancen haben und ein empathisches Miteinander selbstverständlich ist.

Erfolgreiche Umsetzung und Wirkung

Papilio hat bereits über 500.000 Kinder in Deutschland erreicht. Mehr als 9.400 Erzieher*innen und Lehrkräfte wurden in den Programmen fortgebildet. Die Wirksamkeit der Programme ist wissenschaftlich belegt: Studien zeigen, dass Kinder durch Papilio sozial-emotionale Kompetenzen entwickeln und Verhaltensauffälligkeiten reduziert werden. Besonders Kinder mit bereits bestehenden Auffälligkeiten profitieren deutlich von den Angeboten.

Anekdoten aus der Praxis

Ein Beispiel aus Nordrhein-Westfalen zeigt die Wirkung des „Spielzeug-macht-Ferien-Tags“, einem Bestandteil des Papilio-3bis6-Programms. An diesem Tag bleibt das übliche Spielzeug in der Kita ungenutzt, und die Kinder werden ermutigt, eigene Spiele zu erfinden. Nach anfänglicher Unsicherheit nutzen sie schnell ihre Kreativität und entwickeln fantasievolle Spiele, die nicht nur die Vorstellungskraft, sondern auch das soziale Miteinander fördern.

Eine andere Kita berichtete, dass Kinder durch Papilio besser mit Konflikten umgehen konnten. Statt zu streiten, suchten sie gezielt das Gespräch mit Erzieher*innen und anderen Kindern. Solche Beobachtungen verdeutlichen, wie frühzeitige Förderung den Alltag von Kindern und Fachkräften erleichtert.

Fazit

Papilio zeigt eindrucksvoll, wie wichtig und wirkungsvoll frühkindliche Prävention sein kann. Die gezielte Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen stärkt Kinder und schützt sie vor späteren Verhaltensproblemen. Die wissenschaftliche Fundierung und die erfolgreiche Umsetzung machen Papilio zu einem Vorzeigeprojekt, das sowohl Kindern als auch der Gesellschaft zugutekommt.

Quellenangaben

  • Papilio gGmbH. (o.D.). Offizielle Website von Papilio. Abgerufen am 22. Dezember 2024, von https://www.papilio.de
  • Kindergartenpädagogik.de. (o.D.). Papilio: Ein Programm im Kindergarten. Abgerufen am 22. Dezember 2024, von https://www.kindergartenpaedagogik.de
  • Papilio Geschäftsbericht 2023. (2023). Bericht zur Entwicklung und Wirkung von Papilio. Abgerufen am 22. Dezember 2024, von https://www.papilio.de/files/papilio/red/download/geschaeftsbericht-2023.pdf

 

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