Vom Feld ins Klassenzimmer: Wie ein Bio-Landwirt Martin Zschoche aus Sachsen-Anhalt Kinder für nachhaltige Landwirtschaft begeistert

Das Problem: Entfremdung von Landwirtschaft und Natur

In einer zunehmend urbanisierten Gesellschaft verlieren viele Menschen den Bezug zur Herkunft ihrer Lebensmittel. Kinder wachsen oft ohne Wissen darüber auf, wie Obst und Gemüse angebaut werden oder welche Arbeit hinter der Lebensmittelproduktion steckt. Diese Entfremdung führt zu mangelndem Verständnis für ökologische Zusammenhänge und die Bedeutung nachhaltiger Landwirtschaft.

Die Lösung: Ein Bio-Bauernhof als Lernort

Martin Zschoche, ein engagierter Bio-Landwirt aus Repau in Sachsen-Anhalt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Wissenslücken zu schließen. Auf seinem Bauernhof baut er nach höchsten ökologischen Standards eine Vielzahl von Gemüse, Kräutern und Obst an. Dabei legt er großen Wert auf nachhaltige Kreislaufwirtschaft und den Schutz des Bodens. Bauernhof Zschoche

Doch Zschoche geht noch einen Schritt weiter: Er öffnet seinen Hof für die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft. In Zusammenarbeit mit einer benachbarten Kindertagesstätte lädt er regelmäßig Kinder ein, um ihnen die Landwirtschaft näherzubringen. Die Kinder dürfen selbst ernten, pflanzen und die Tiere füttern. So erleben sie hautnah, woher ihre Lebensmittel kommen, und entwickeln ein Bewusstsein für nachhaltige Produktion.

 

https://www.facebook.com/watch?v=1076843997509636

 

Die Entstehung des Projekts: Ein Blick hinter die Kulissen

Martin Zschoche stammt aus einer Familie mit langer landwirtschaftlicher Tradition. Nach seinem Landwirtschaftsstudium gründete er 2018 seinen eigenen Betrieb in Repau, unweit des elterlichen Hofes. Seine Vision war es von Anfang an, nachhaltige Landwirtschaft mit Bildungsarbeit zu verbinden. mz.de

Der Betrieb ist als Einzelunternehmen organisiert und beschäftigt neben Zschoche selbst noch wenige Mitarbeiter. Trotz der überschaubaren Größe hat sich der Hof einen Namen gemacht und wurde 2024 mit dem Regionalvermarkter-Preis in der Kategorie Betriebe mit bis zu drei Mitarbeitern ausgezeichnet. Bauernzeitung

Die Zusammenarbeit mit der örtlichen Kita entstand aus dem Wunsch heraus, Kindern einen direkten Zugang zur Landwirtschaft zu ermöglichen. Zschoche erkannte, dass praktische Erfahrungen auf dem Bauernhof das Verständnis für ökologische Zusammenhänge fördern und gleichzeitig Spaß machen.

Erfolgreiche Umsetzung: Bildung trifft Praxis

Die Kooperation zwischen Zschoches Hof und der Kindertagesstätte ist ein Paradebeispiel für gelungene Bildungsarbeit im Bereich nachhaltiger Landwirtschaft. Die Kinder lernen nicht nur theoretisch, sondern dürfen selbst Hand anlegen. Sie pflanzen Gemüse, ernten Beeren und erfahren, wie wichtig der Schutz des Bodens und der Einsatz von Nützlingen sind.

Ein besonderes Highlight war die Teilnahme an der Aktion „Expedition Erdreich“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Gemeinsam mit den Kindern vergrub Zschoche Teebeutel auf dem Feld, um die Bodenqualität zu untersuchen. Nach 90 Tagen wurden die Beutel wieder ausgegraben und gewogen, um Rückschlüsse auf die Zersetzungsrate und damit die Bodenbeschaffenheit zu ziehen. mz.de

Diese praxisnahen Erlebnisse bleiben den Kindern in Erinnerung und fördern ein nachhaltiges Bewusstsein. Sie lernen, Verantwortung für die Natur zu übernehmen, und entwickeln ein Verständnis für die Herkunft ihrer Lebensmittel.

Fazit: Ein Modell mit Zukunft

Martin Zschoches Engagement zeigt, wie wichtig und erfolgreich die Verbindung von Landwirtschaft und Bildung sein kann. Durch seine Arbeit leistet er einen wertvollen Beitrag zur Umweltbildung und sensibilisiert bereits die Jüngsten für nachhaltige Themen. Sein Hof dient als Vorbild für ähnliche Projekte und beweist, dass auch kleine Betriebe Großes bewirken können.

Quellenangaben

 

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