In einer Zeit, in der das Wohlbefinden von Schülern zunehmend in den Fokus rückt, suchen Pädagogen und Architekten nach innovativen Wegen, um Lernumgebungen zu optimieren. Eine bemerkenswerte Studie der österreichischen Forschungseinrichtung Joanneum Research hat gezeigt, dass die Verwendung von Holz in Klassenzimmern nicht nur ästhetische Vorteile bietet, sondern auch messbare positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Schüler hat.
Das Problem: Stress und Unwohlsein in traditionellen Klassenzimmern
Traditionelle Klassenzimmer sind oft mit Materialien ausgestattet, die wenig zur Schaffung einer angenehmen Lernatmosphäre beitragen. Künstliche Beleuchtung, sterile Wände und synthetische Bodenbeläge können eine Umgebung erzeugen, die Stress und Unwohlsein bei Schülern fördert. Studien haben gezeigt, dass solche Umgebungen die Herzfrequenz erhöhen und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen können.
Die Lösung: Einsatz von Holz in Klassenzimmern
Um diesem Problem entgegenzuwirken, initiierte Joanneum Research ein Projekt, bei dem zwei Klassenzimmer mit Holz renoviert wurden. Parkettböden wurden verlegt, und sowohl Decken als auch Wände mit Holz verkleidet. Ziel war es, die Auswirkungen dieser natürlichen Materialien auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schüler zu untersuchen.
Die Studie: Methodik und Ergebnisse
Die Forschenden überwachten die Herzfrequenz von Jugendlichen in den renovierten Holzklassen und verglichen diese mit einer Kontrollgruppe in herkömmlichen Klassenzimmern. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Schüler in den Holzklassen wiesen im Durchschnitt eine niedrigere Herzfrequenz auf als ihre Altersgenossen in traditionellen Räumen. Dies deutet darauf hin, dass die natürliche Umgebung eine beruhigende Wirkung hat und Stress reduziert.
Erfolgreiche Umsetzung: Praxisbeispiele
Die positiven Ergebnisse der Studie haben dazu geführt, dass Schulen weltweit beginnen, Holz in ihren Klassenzimmern zu integrieren. Ein Beispiel ist die Hauptschule in Haus im Ennstal, Österreich, die ihre Klassenzimmer mit Holz ausstattete und ähnliche positive Effekte auf das Wohlbefinden der Schüler beobachtete. Die Schüler berichteten von einer angenehmeren Lernatmosphäre und verbesserten Konzentrationsfähigkeiten.
Fazit: Natürliche Materialien für ein besseres Lernumfeld
Die Verwendung von Holz in Klassenzimmern bietet nicht nur ästhetische Vorteile, sondern trägt auch nachweislich zur Verbesserung des Wohlbefindens und der Gesundheit von Schülern bei. Schulen, die auf natürliche Materialien setzen, schaffen eine Umgebung, die Lernen fördert und Stress reduziert. Es ist an der Zeit, dass Bildungseinrichtungen weltweit diese Erkenntnisse nutzen, um optimale Lernbedingungen für kommende Generationen zu schaffen.
Quellenangaben
- Joanneum Research. (2009). Evaluation der Auswirkungen eines Zirbenholzumfeldes auf Kreislauf, Schlaf, Befinden und vegetative Regulation. Abgerufen von https://www.keiten-schlafberatung.de/wp-content/uploads/2019/08/Zirbenstudie-Joanneum-Research.pdf
- Wilms GmbH. (2009). Einfluss von Zirbenholz im Wohnraum auf das menschliche Befinden am Tag. Abgerufen von https://www.wilms.com/Hygiene/Forschungen/JoanneumZ.pdf
- Derix GmbH & Co. KG. (2010). Studie SOS – Schule ohne Stress: Täglich 8.600 Herzschläge dank Holz weniger. Abgerufen von https://derix.de/wp-content/uploads/Studie_Schule_ohne-Stress.pdf
- Baumagazin.de. (2010). Leise Revolution im Schulbau. Abgerufen von https://baumagazin.de/bauen/bauweise/leise-revolution-im-schulbau-4618/
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