Start with a Friend: Wie ein Mentorenprogramm Geflüchtete und Ehrenamtliche verbindet

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Die Herausforderung der sozialen Isolation von Geflüchteten

In den letzten Jahren hat Deutschland eine erhebliche Anzahl von Geflüchteten aufgenommen. Trotz vielfältiger Integrationsbemühungen stehen viele von ihnen vor der Herausforderung der sozialen Isolation. Fehlende persönliche Netzwerke, Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede erschweren den Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe und führen oft zu einem Gefühl der Einsamkeit. Studien zeigen, dass soziale Isolation nicht nur das Wohlbefinden beeinträchtigt, sondern auch die Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft insgesamt erschwert.

Die Entstehung von „Start with a Friend“

Um dieser Problematik entgegenzuwirken, gründeten 2014 in Berlin engagierte Bürgerinnen und Bürger den gemeinnützigen Verein „Start with a Friend“ (SwaF). Die Idee war simpel, aber wirkungsvoll: Durch persönliche Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung sollten Vorurteile abgebaut und soziale Netzwerke gestärkt werden. Seit seiner Gründung hat sich SwaF zu einer bedeutenden Organisation entwickelt, die in über 20 Städten Deutschlands aktiv ist und bereits mehr als 6.000 Tandems vermittelt hat (Start with a Friend, n.d.).

 

Das Konzept: Freundschaften als Brücke zur Integration

Das Herzstück von SwaF ist das Tandemprogramm. Hier werden Geflüchtete mit sogenannten „Locals“ – Einheimischen ohne Fluchterfahrung – basierend auf gemeinsamen Interessen und Bedürfnissen zusammengebracht. Ziel ist es, dass aus diesen Begegnungen Freundschaften entstehen, die den Geflüchteten den Einstieg in die deutsche Gesellschaft erleichtern. Die Tandems treffen sich regelmäßig, um gemeinsam Zeit zu verbringen, sei es beim Kochen, Sport oder kulturellen Aktivitäten. Durch diese persönlichen Kontakte werden Sprachkenntnisse verbessert, kulturelle Unterschiede überbrückt und ein gegenseitiges Verständnis gefördert (Meetup, n.d.).

Erfolgreiche Umsetzung und positive Auswirkungen

Die Wirkung des Programms ist beeindruckend. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) verbessern Geflüchtete, die an Mentorenprogrammen wie SwaF teilnehmen, ihre Deutschkenntnisse signifikant und sind sozial aktiver. Die Teilnahme führt zu einer Steigerung der Freizeitaktivitäten und erleichtert den Zugang zum Arbeitsmarkt (DIW Berlin, 2020).

Ein Beispiel für den Erfolg des Programms ist die Geschichte von Ahmad aus Syrien und seinem Tandempartner Thomas aus Berlin. Durch ihre regelmäßigen Treffen entwickelte sich nicht nur eine enge Freundschaft, sondern Ahmad erhielt auch Unterstützung bei der Jobsuche und fand schließlich eine Anstellung in seinem erlernten Beruf. Solche Geschichten zeigen, wie persönliche Beziehungen die Integration nachhaltig fördern können.

Unterstützung und Weiterentwicklung

Um die Qualität der Tandems zu gewährleisten, bietet SwaF Schulungen und Begleitung für die Ehrenamtlichen an. Mit der „Start with a Friend Academy“ werden Ehrenamtliche als interkulturelle Vermittlerinnen und Vermittler qualifiziert, die die Tandems zusammenbringen und begleiten. Dieses Ausbildungsprogramm umfasst Module zu Asyl- und Sozialrecht, interkultureller Kompetenz und Kommunikationstechniken (Deutsche Bank Stiftung, n.d.).

Fazit

„Start with a Friend“ zeigt eindrucksvoll, wie persönliche Begegnungen und Freundschaften die Integration von Geflüchteten fördern und soziale Isolation verhindern können. Durch das Engagement von Ehrenamtlichen und die Unterstützung durch professionelle Strukturen wird ein nachhaltiger Beitrag zu einer offenen und toleranten Gesellschaft geleistet.

Quellen

guteideen.org © 2024 by Gute Ideen ist lizenziert unter CC BY 4.0 . Kurz erklärt: Nutze alles und verlinke auf diesen Artikel.

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