Die Sportwelt steht vor einem revolutionären Wandel. Ein innovativer LED-Glasboden, könnte Training und Wettkämpfe grundlegend verändern. Die Visionäre hinter diesem Projekt, Horst Babinski und sein Sohn Christoph, haben eine Lösung geschaffen, die sowohl Sicherheit als auch Vielseitigkeit in die Sporthallen bringt. Doch der Weg dorthin war voller technischer und gesellschaftlicher Hürden.
Der Ursprung der Idee: Horst Babinskis Innovationsgeist
Horst Babinski begann seine Karriere in den 1970er Jahren als Bauunternehmer, der durch den Bau von 75 Kindergärten in Rekordzeit Bekanntheit erlangte. Durch einen zufälligen Auftrag, Squashfelder zu bauen, kam er erstmals mit Glas als Baustoff in Berührung. Obwohl Glas damals im Bauwesen selten genutzt wurde, erkannte Babinski das Potenzial des Materials. Seine Firma entwickelte sich zum weltweit größten Hersteller von Squashfeldern – insgesamt baute er über 9.000 Plätze.
Doch die Welt der Squashfelder war nicht genug. Gemeinsam mit seinem Sohn Christoph wollte er neue Wege gehen. Christoph, zunächst wenig begeistert von der Aussicht, in das Familiengeschäft einzusteigen, änderte seine Meinung, als er die Möglichkeit bekam, ein völlig neuartiges Produkt zu entwickeln: einen Glasboden mit LED-Technologie, der die Art und Weise, wie Sport ausgeübt wird, revolutionieren sollte.
Warum Glas? Ein unterschätzter Baustoff mit Potenzial
Glas wird traditionell als fragil, gefährlich und ungeeignet für den Sport wahrgenommen. „Die Hersteller sagten uns, dass Glas niemals funktionieren würde“, erinnert sich Christoph Babinski. Doch Horst und Christoph ließen sich nicht entmutigen. Durch jahrelange Forschung entwickelten sie eine Lösung: Sicherheitsglas mit einer speziell behandelten, matten Oberfläche. Diese Oberfläche verhindert Fingerabdrücke, bietet optimale Reibung und minimiert die Verletzungsgefahr.
Eine weitere Besonderheit ist die Langlebigkeit des Materials. Während herkömmliche Sportböden aus Holz oder Kunststoff nach 20 bis 30 Jahren erneuert werden müssen, ist der Der LED-Glasboden auf eine Lebensdauer von 70 Jahren ausgelegt. Die LEDs unter der Glasplatte haben eine Betriebszeit von rund 50.000 Stunden, was etwa 35 bis 40 Jahren entspricht. Diese nachhaltigen Eigenschaften machen den Boden nicht nur wirtschaftlich attraktiv, sondern auch umweltfreundlich.
Technologische Innovationen: Mehr als nur ein Boden
Der Der LED-Glasboden ist weit mehr als nur eine Spieloberfläche. Die integrierten LEDs ermöglichen es, Spielfeldmarkierungen je nach Sportart auf Knopfdruck anzupassen. Ein Basketballfeld kann innerhalb von Sekunden in ein Volleyball- oder Handballfeld verwandelt werden. Doch die Technologie geht noch weiter: Trainer können mithilfe der LED-Technik Bewegungen von Spielern in Echtzeit verfolgen und visuelle Anweisungen direkt auf den Boden projizieren. Dies macht den Glasboden zu einem interaktiven Werkzeug für Training und Analyse.
Ein weiterer Vorteil ist die Sicherheit. Anders als auf glänzenden Holzböden sind Wasser oder Schweiß sofort sichtbar, da diese Stellen auf dem matten Glas reflektieren. Dank integrierter Heizflächen trocknen Flüssigkeiten innerhalb von 15 Sekunden, was die Rutschgefahr erheblich reduziert. Die Oberfläche ist außerdem so gestaltet, dass sie Abrieb und Verletzungen durch Stürze minimiert.
Erste Erfolge und Hürden auf dem Weg
Der Weg zum Erfolg war jedoch alles andere als einfach. Viele Sportverbände waren skeptisch, ob Glas als Bodenmaterial geeignet sei. „Die Leute haben uns für verrückt erklärt“, erinnert sich Christoph Babinski. Der erste große Durchbruch kam nicht im Sport, sondern in der Kunst- und Eventbranche. Der Boden wurde bei Kunstinstallationen und Fernsehshows wie „Joko und Klaas gegen ProSieben“ eingesetzt und sorgte dort für Begeisterung.
Der Sportbereich zog langsam nach. 2019 wurde der Der LED-Glasboden beim Volleyball-Supercup verwendet, 2023 bei der U19-Basketball-Weltmeisterschaft der Frauen und 2024 schließlich beim NBA-All-Star-Game. Besonders in der Basketballszene erlangte der Boden Aufmerksamkeit, da er sich durch seine Sicherheit und Vielseitigkeit auszeichnete.
Neue Möglichkeiten für Sport und Events
Die Vielseitigkeit des Glasbodens eröffnet völlig neue Perspektiven. Neben klassischen Sportarten könnten in Zukunft auch Tanzkurse, Rollschuhbahnen oder interaktive Fahrradtrainings integriert werden. Christoph Babinski denkt dabei an Kinder, die auf einem Boden Verkehrsregeln üben könnten, indem simulierte Straßenlandschaften und Ampeln angezeigt werden.
Ein weiteres Anwendungsfeld ist die Werbung. Der LED-Glasboden ermöglicht es, Werbeinhalte in das Spielfeld zu integrieren, die bei Bedarf nahtlos verschwinden. So könnten beispielsweise vor Spielbeginn großflächige Logos oder Animationen gezeigt werden, die mit Spielbeginn in die regulären Spielfeldmarkierungen übergehen. Babinski sieht hier ein enormes wirtschaftliches Potenzial, insbesondere im Profisport.
Wirtschaftliche und nachhaltige Vorteile
Trotz der hohen Anschaffungskosten – ein LED-Glasboden liegt im niedrigen Millionenbereich – ist das Produkt auf lange Sicht kosteneffizient. Die Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit des Bodens machen ihn zu einer lohnenden Investition. Einzelne LED-Module können bei Bedarf schnell ausgetauscht werden, und die Betriebskosten sind überraschend niedrig: Der Energieverbrauch liegt bei etwa fünf Euro pro Stunde.
Ein weiterer Vorteil ist die Nachhaltigkeit. Während herkömmliche Sportböden regelmäßig ersetzt werden müssen, bleibt der Glasboden über Jahrzehnte hinweg stabil und funktionsfähig. Das reduziert den Materialverbrauch und schont die Umwelt.
Ausblick: Der Weg in die NBA
Der LED-Glasboden hat bereits internationale Aufmerksamkeit erregt. Selbst die NBA, die populärste Basketballliga der Welt, hat sich Anteile an der amerikanischen Tochterfirma des Unternehmens gesichert. Christoph Babinski ist optimistisch, dass der Boden langfristig in NBA-Arenen zum Einsatz kommt. „Ich denke, die kommen an unserer Entwicklung nicht vorbei“, sagt er.
Fazit: Eine Innovation mit Strahlkraft
Der LED-Glasboden ist mehr als nur eine technische Spielerei. Er bietet eine sichere, nachhaltige und vielseitige Lösung für den modernen Sport. Trotz anfänglicher Skepsis scheint er die Zukunft des Sports zu sein – eine Innovation, die Horst und Christoph Babinski zu Pionieren macht. Die Frage ist nicht mehr, ob der Boden sich durchsetzen wird, sondern wie schnell.
Quellenangaben: