Der Hand in Hand-Fonds von Rapunzel: Gemeinsam für eine bessere Welt.

Nachhaltige Entwicklung fördern, wo sie am meisten gebraucht wird

Der Zugang zu sauberem Wasser, Bildung und nachhaltigen Ressourcen ist in vielen Regionen der Welt nach wie vor ein Privileg. Besonders Frauen und marginalisierte Gruppen sind oft von diesen Grundrechten ausgeschlossen. Doch wie kann eine Veränderung in diesen strukturell benachteiligten Gebieten erzielt werden? Der Hand in Hand-Fonds, eine Initiative von Rapunzel Naturkost und der Deutschen Umwelthilfe, zeigt, wie gezielte Förderung öko-sozialer Projekte weltweit Veränderungen anstoßen kann.

Seit 1998 unterstützt der Fonds zahlreiche Projekte, die sich für ökologische Nachhaltigkeit, faire Handelsstrukturen und die Stärkung benachteiligter Gemeinschaften einsetzen. Ein Beispiel: Der Bau eines Wasserspeichers mit Solarpumpe für eine Frauengruppe in Burkina Faso. Doch wie kam es zu dieser Initiative, und warum ist ihre Arbeit so essenziell?

Ein globales Problem: Wasserknappheit und fehlende Chancen für Frauen

In Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt, kämpft die Bevölkerung gegen extreme Trockenheit und den fortschreitenden Klimawandel. Wasserquellen versiegen, Böden erodieren, und der Zugang zu sauberem Wasser bleibt für viele ein unerreichbarer Luxus. Besonders betroffen sind Frauen, die in ländlichen Gebieten oft die Verantwortung für die Wasserversorgung ihrer Familien tragen. Der tägliche Kampf, Wasser über weite Strecken zu tragen, lässt kaum Raum für Bildung oder wirtschaftliche Unabhängigkeit.

Ohne Zugang zu Wasser bleibt auch die Landwirtschaft in weiten Teilen ineffektiv. Gemüseanbau, eine potenzielle Einnahmequelle, ist ohne ausreichende Bewässerung schlichtweg nicht möglich. Dies führt zu einem Teufelskreis aus Armut und mangelnder Ernährungssicherheit. In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass innovative Lösungen nicht nur ökologische, sondern auch soziale und wirtschaftliche Herausforderungen adressieren müssen.

Der Hand in Hand-Fonds: Eine Brücke zwischen ökologischer und sozialer Verantwortung

Die Idee hinter dem Hand in Hand-Fonds entstand aus einer gemeinsamen Vision von Rapunzel Naturkost und der Deutschen Umwelthilfe: eine Welt, in der ökologische Landwirtschaft, fairer Handel und soziales Engagement Hand in Hand gehen. Gegründet wurde der Fonds im Jahr 1998 und unterstützt seither kleine, oft lokale Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Rapunzel Naturkost, ein führender Hersteller von biologischen Lebensmitteln, steuert seit jeher einen Teil seines Umsatzes zur Finanzierung bei. Die Deutsche Umwelthilfe, eine der bekanntesten Umweltorganisationen Deutschlands, sorgt für die organisatorische und inhaltliche Begleitung der Projekte. Gemeinsam stellen sie sicher, dass die Mittel direkt und transparent in nachhaltige Entwicklungsprojekte fließen.

Der Fonds ist als gemeinnützige Initiative organisiert und finanziert sich überwiegend aus Spenden und einem festen Prozentsatz der Hand in Hand-Produkte von Rapunzel. Seit seiner Gründung wurden über 400 Projekte in mehr als 60 Ländern unterstützt – von Aufforstungsinitiativen bis hin zu Bildungsprogrammen für benachteiligte Kinder.

Erfolgreiche Umsetzung: Wasserspeicher und Solarpumpe in Burkina Faso

Ein herausragendes Beispiel für den Erfolg des Hand in Hand-Fonds ist das 2020 realisierte Projekt in Burkina Faso. Eine lokale Frauengruppe erhielt finanzielle Unterstützung für den Bau eines Wasserspeichers mit angeschlossener Solarpumpe. Diese Innovation löste gleich mehrere Probleme auf einmal: Der Wasserspeicher sichert die Versorgung auch während der Trockenzeiten, während die Solarpumpe den Einsatz fossiler Brennstoffe überflüssig macht.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Der Gemüseanbau der Frauengruppe konnte erheblich ausgeweitet werden, wodurch die Frauen nicht nur ihre Familien besser ernähren, sondern auch Überschüsse auf lokalen Märkten verkaufen können. Die Einnahmen stärken die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen und fördern ihre gesellschaftliche Stellung innerhalb der Gemeinschaft. Gleichzeitig trägt das Projekt zur Klimaanpassung bei, indem es ressourcenschonende Technologien nutzt und nachhaltige Landwirtschaft fördert.

Eine der Frauen, die von diesem Projekt profitieren, ist Mariam Ouattara, eine Mutter von fünf Kindern. Vor dem Bau der Solarpumpe musste sie täglich mehrere Kilometer laufen, um Wasser zu holen. Heute bewässert sie ihr Gemüsefeld mit einem Knopfdruck. „Das hat unser Leben verändert“, sagt Mariam. „Wir haben jetzt genug zu essen und können unsere Kinder zur Schule schicken.“

Langfristige Wirkung durch gezielte Förderung

Die Stärke des Hand in Hand-Fonds liegt in seiner konsequenten Ausrichtung auf langfristige Lösungen. Anstatt kurzfristige Hilfen zu leisten, werden Projekte gefördert, die den Menschen vor Ort Werkzeuge und Wissen an die Hand geben, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. Die geförderten Initiativen müssen dabei strengen Kriterien genügen: Sie sollen ökologisch nachhaltig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragfähig sein.

Neben dem Projekt in Burkina Faso unterstützt der Fonds auch Initiativen wie Aufforstung in Madagaskar, Bildungsprogramme für indigene Gemeinden in Lateinamerika oder die Förderung biologischer Landwirtschaft in Indien. Die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und die Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse der Gemeinschaften sind zentrale Erfolgsfaktoren.

Ein Vorbild für nachhaltige Entwicklung

Der Hand in Hand-Fonds zeigt, wie Unternehmen und NGOs gemeinsam viel bewegen können. Seine Arbeit ist ein Beweis dafür, dass ökologische und soziale Verantwortung keine Gegensätze sind, sondern Hand in Hand gehen können – und müssen. Durch den Fokus auf direkte Hilfe vor Ort, die Förderung von Frauen und den Einsatz ressourcenschonender Technologien setzt der Fonds Maßstäbe für nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit.

Wer sich selbst ein Bild von der Arbeit des Fonds machen möchte, kann auf der Webseite von Rapunzel oder der Deutschen Umwelthilfe detaillierte Informationen und Berichte finden. Es bleibt zu hoffen, dass solche Projekte auch in Zukunft als Inspiration dienen, die Herausforderungen der globalen Ungerechtigkeit mit vereinten Kräften anzugehen.


Quellen

  1. Deutsche Umwelthilfe (2023) HAND IN HAND-Fonds. Available at: https://www.duh.de/projekte/hand-in-hand/ (Accessed: 8 November 2024).
  2. Rapunzel Naturkost (2023) HAND IN HAND-Fonds: Projektbeispiele. Available at: https://www.rapunzel.de/hand-in-hand.html (Accessed: 8 November 2024).
  3. Weltbank (2021) Burkina Faso: Challenges in sustainable development. Available at: https://www.worldbank.org/en/country/burkinafaso/overview (Accessed: 8 November 2024).
  4. Deutsche Welle (2022) ‘Frauen stärken durch Wasserprojekte in Afrika’, Deutsche Welle, 10 September. Available at: https://www.dw.com/de/frauen-afrika-wasser (Accessed: 8 November 2024).

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