Eine fünfte Klasse als Vorbild: Wie Eniola Shokunbi die Luftqualität in Schulen revolutionierte

Inmitten der Unsicherheiten der COVID-19-Pandemie, als Klassenzimmer plötzlich zu potenziellen Gefahrenzonen wurden, trat ein außergewöhnliches junges Talent ins Rampenlicht. Die zehnjährige Eniola Shokunbi, eine Schülerin der fünften Klasse aus Connecticut, hat mit ihrer Neugier, ihrem Einfallsreichtum und ihrem Willen, eine positive Veränderung zu bewirken, ein Projekt ins Leben gerufen, das weit über die Grenzen ihrer Schule hinausreicht. Was als einfaches Experiment begann, hat nun das Potenzial, Schulen in ganz Amerika sicherer zu machen – und Eniola selbst ist zur Symbolfigur eines neuen Ansatzes geworden, bei dem junge Menschen aktiv Lösungen für aktuelle Herausforderungen entwickeln.

Der Weg einer jungen Problemlöserin

Eniola ist kein gewöhnliches Kind. In ihrem Alter interessiert sie sich bereits stark für Wissenschaft und Technik und hatte seit Beginn der Pandemie ein besonderes Augenmerk auf die Luftqualität in geschlossenen Räumen. In ihrem Klassenzimmer, wo die Fenster nur selten geöffnet werden konnten und die Schüler aufgrund von Maskenpflicht und Hygienemaßnahmen ständig an das Virus erinnert wurden, bemerkte sie eine allgemeine Unsicherheit und Angst. Sie fragte sich: „Warum können wir nicht einfach die Luft sicherer machen?“

Dieser Gedanke ließ sie nicht los. Mit Unterstützung ihrer Lehrer und in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der University of Connecticut begann sie, ein System zu entwickeln, das mit einfachen Mitteln die Luft in Klassenzimmern reinigen könnte. Ihre Idee war so pragmatisch wie ambitioniert: eine erschwingliche Lösung, die auch in anderen Schulen einfach umgesetzt werden könnte.

Das Projekt: Eine günstige und effektive Luftfilterlösung

Unter Anleitung der Wissenschaftler und gemeinsam mit ihren Mitschülern baute Eniola eine erste Version ihres Filtersystems. Sie setzte dabei auf Materialien, die für jeden zugänglich und kostengünstig waren. Mit einem handelsüblichen Ventilator, Ofenfiltern, Klebeband und etwas Pappe konstruierten sie und ihr Team ein Filtersystem, das für nur 60 US-Dollar zu haben ist. Die Idee dahinter: Der Ventilator saugt Luft durch die Filter an und befreit diese dabei von Partikeln, die potenziell Viren enthalten.

Die Einfachheit dieses Konzepts ist beeindruckend. In einer Zeit, in der die Diskussion um teure und aufwändige Luftfiltersysteme hitzig geführt wurde, fand Eniola mit ihrem Team eine Möglichkeit, dieselben Effekte mit einem Bruchteil der Kosten zu erzielen. „Ich wollte, dass wir uns sicher fühlen können – dass wir zur Schule gehen können, ohne uns um unsere Gesundheit sorgen zu müssen“, erklärte Eniola, als sie das System ihrer Schule präsentierte.

Von der Vision zur staatlichen Anerkennung

Die Wirkung des Filtersystems blieb nicht unbemerkt. Schon bald testete die Environmental Protection Agency (EPA) das System in North Carolina und bestätigte dessen Effektivität. Die EPA stellte fest, dass Eniolas Konstruktion über 99 % der in der Luft befindlichen Virenpartikel entfernen konnte – ein Ergebnis, das selbst erfahrene Forscher beeindruckte.

Diese Testergebnisse führten dazu, dass Connecticuts State Bond Commission 11,5 Millionen Dollar bewilligte, um das Filtersystem in Schulen im gesamten Bundesstaat einzuführen. Für eine Schülerin wie Eniola ist dies ein unglaublicher Erfolg, der ihr Projekt von einem Klassenzimmerexperiment zu einer staatlich geförderten Initiative erhoben hat. Sie hat bewiesen, dass auch junge Menschen mit innovativen und kreativen Ideen ernst genommen werden können und dass sie Lösungen für reale Probleme entwickeln können.

Ein Wandel in den Klassenzimmern – und eine Vision für die Zukunft

Eniola hat große Pläne. Connecticut ist nur der Anfang. Ihr Ziel ist es, dass Schüler in ganz Amerika und darüber hinaus in sicheren und gesunden Klassenzimmern lernen können. Die Begeisterung und das Engagement, das sie in das Projekt gesteckt hat, sind inspirierend. Sie hat bereits von Schulen aus verschiedenen Bundesstaaten positive Rückmeldungen erhalten, in denen Lehrer und Schüler gleichermaßen von der besseren Luftqualität berichten. In einer Schule erzählte ein Lehrer sogar, dass sich die Schüler mehr auf den Unterricht konzentrieren könnten und dass die Atmosphäre im Klassenzimmer spürbar angenehmer sei.

Doch es sind nicht nur die technischen Erfolge, die dieses Projekt so bemerkenswert machen, sondern auch die persönlichen Erfahrungen und Geschichten, die Eniola unterwegs gesammelt hat. Ein besonders bewegender Moment für sie war der Besuch einer Grundschule, in der viele Schüler aus finanziell benachteiligten Familien kommen. Dort erzählte sie den Schülern von ihrem Projekt, und als sie sahen, dass jemand in ihrem Alter solch einen Unterschied bewirken kann, wurden sie selbst zu Ideen inspiriert, wie sie ihre Umgebung verbessern könnten. „Wenn ich das kann, könnt ihr es auch“, sagte Eniola ihnen.

Ein Beispiel für die Kraft junger Menschen

Eniolas Projekt zeigt, dass Innovation und der Wunsch nach Veränderung nicht an Alter oder Erfahrung gebunden sind. Sie ist das lebende Beispiel dafür, dass bereits in der Grundschule Großes bewirkt werden kann, wenn man den Mut hat, Fragen zu stellen und eigene Antworten zu finden. Sie hat nicht nur ein Filtersystem entwickelt, sondern auch das Bewusstsein dafür geschärft, wie wichtig es ist, die Stimmen der Jugend ernst zu nehmen und ihnen Raum für ihre Ideen zu geben.

Für die Zukunft hat Eniola bereits neue Projekte im Blick. Mit der Unterstützung ihrer Lehrer, Eltern und der wissenschaftlichen Gemeinschaft plant sie, noch mehr Schulen mit ihrem Filtersystem auszustatten und möglicherweise weitere Lösungen zur Verbesserung der Gesundheit und Sicherheit in Klassenzimmern zu entwickeln.

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