Triqbriq: Ökologisches Bauen mit Legosteinen aus Schadholz

Das Problem: Schadholz – Eine unterschätzte Ressource

Die Bauindustrie gilt als einer der größten Verursacher von CO₂-Emissionen weltweit. Traditionelle Baustoffe wie Beton und Stahl sind nicht nur energieintensiv in der Produktion, sondern auch ressourcenaufwendig, was eine enorme Belastung für die Umwelt darstellt. Gleichzeitig entsteht jedes Jahr weltweit eine große Menge an sogenanntem Schadholz, das durch Schädlinge, Stürme oder Krankheiten beschädigt wurde. Dieses Holz wird oft nicht weiter genutzt und bleibt als Abfall in Sägewerken liegen oder im Wald zurück, wo es verrottet und dabei ebenfalls CO₂ freisetzt.

Das Schadholz wird somit häufig als Abfallprodukt angesehen, obwohl es theoretisch als wertvolle Ressource dienen könnte. Gerade angesichts der Klimakrise und der Dringlichkeit, CO₂-neutrale und ressourcenschonende Alternativen im Bauwesen zu finden, rückt das Thema verstärkt in den Fokus. Hier setzt das Schweizer Start-up Triqbriq an, das Schadholz in Baumaterialien verwandelt und so eine nachhaltige Alternative bietet.

Die Entstehung von Triqbriq

Das Start-up Triqbriq mit Sitz in der Schweiz hat eine Methode entwickelt, Schadholz zu kompakten Holzwürfeln zu verarbeiten, die sich ähnlich wie Legosteine ineinander fügen lassen. Die Bausteine bestehen aus Einzelhölzern, die mit Holzdübeln verbunden sind und eine stabile Struktur für den Bau von Wänden und Gebäuden bilden können. Diese Methode erlaubt nicht nur eine effiziente Nutzung von Schadholz, sondern macht die Holzkonstruktionen auch modular und flexibel.

Die Idee für Triqbriq basiert auf einem Konzept zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Das Ziel des Unternehmens ist es, eine nachhaltige Alternative zu den herkömmlichen Baumaterialien bereitzustellen und gleichzeitig eine ökologische Nutzung von Holzabfällen zu ermöglichen.

Die Lösung: Ein innovatives Bausystem

Das Triqbriq-Bausystem basiert auf einem innovativen Stecksystem. Dabei wird Schadholz in quadratische Blöcke verarbeitet, die durch Holzdübel verbunden und modular zu tragfähigen Strukturen zusammengesetzt werden können. Diese Konstruktion lässt sich flexibel anpassen und bietet dadurch eine langlebige und vielseitige Lösung für Gebäude jeder Art.

Ein besonderer Vorteil liegt darin, dass die Bausteine im Bedarfsfall einfach demontiert und wiederverwendet werden können. Das Triqbriq-System ist somit auf eine Kreislaufwirtschaft ausgelegt, die sowohl die Abfallmenge im Bausektor reduzieren als auch die Umweltbilanz verbessern kann. Durch die Verwendung von Schadholz wird ein Material genutzt, das ansonsten keine wirtschaftliche Verwertung finden würde und CO₂ freisetzen könnte.

Erfolgreiche Projekte und erste Schritte

Triqbriq konnte sein Konzept bereits erfolgreich in ersten Bauprojekten umsetzen. Dabei entstanden unter anderem nachhaltige Bauwerke, die komplett aus den Triqbriq-Bausteinen bestehen. Besonders interessant für potenzielle Bauherren ist die Flexibilität des Systems, das Veränderungen und Anpassungen im Nachhinein ermöglicht – eine Eigenschaft, die in der Bauindustrie selten zu finden ist und die das System auch für zukünftige Erweiterungen attraktiv macht.

Das System hat in der Baubranche Interesse geweckt und wird aktuell in der Schweiz und im deutschsprachigen Raum weiter erprobt. Durch die Förderung von Umweltstiftungen und die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Baukonzepten hat Triqbriq bereits erste Erfolge erzielt und sich als innovativer Anbieter für ökologisches Bauen etabliert.

Fazit: Nachhaltigkeit im Bauwesen durch Triqbriq

Triqbriq zeigt, dass nachhaltige Alternativen im Bausektor möglich und umsetzbar sind. Durch die Verwendung von Schadholz und ein modulares Bausystem bietet das Start-up eine Antwort auf die Herausforderungen der Bauindustrie. Das Konzept hat das Potenzial, die CO₂-Bilanz des Bauwesens positiv zu beeinflussen und die Ressourceneffizienz zu steigern. Triqbriq ist ein Beispiel dafür, wie innovative Ansätze im Bauwesen eine nachhaltigere Zukunft ermöglichen können.

Quellen

  1. Umweltbundesamt, 2023. Holz als nachhaltiges Baumaterial. Available at: https://www.umweltbundesamt.de/themen/bauen/holz-bau [Accessed 3 Nov. 2024].
  2. Triqbriq AG, 2024. Unsere Lösung für den Bau aus Schadholz. Available at: https://www.triqbriq.ch/loesung-schadholz [Accessed 3 Nov. 2024].
  3. Klimastiftung Schweiz, 2021. Triqbriq und nachhaltiges Bauen. Available at: https://www.klimastiftung.ch/triqbriq [Accessed 3 Nov. 2024].
  4. Zürcher Zeitung, 2022. Triqbriq: Ein innovatives Bausystem mit Schadholz. Available at: https://www.zuercherzeitung.ch/triqbriq-bausystem [Accessed 3 Nov. 2024].

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